„Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit“: Der PresseClub besuchte die KZ-Gedenkstätte Schillstraße

Die meisten Braunschweigerinnen und Braunschweiger fahren täglich an dem kleinen Häuschen und der mit Tafeln behängten Mauer vorbei, ohne die Historie des Ortes zu kennen: Auf und neben dem heutigen Parkplatz des BraWo-Parks befand sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Über 1.000 Gefangene wurden 1944 aus Auschwitz nach Braunschweig transportiert, um Zwangsarbeit für die Firma Büssing zu verrichten. Ein kleines Team mit einer anspruchsvollen Aufgabe arbeitet dort neben dem Denkmal an der Schillstraße an der Aufarbeitung dieser Ereignisse, von denen nichts mehr zu sehen ist – und daran, dass sie nicht vergessen werden. Gerald Hartwig, stellvertretender Leiter der Gedenkstätte, und Gabriele Heinen-Kljajić, ehemalige Landtagsabgeordnete und 1. Vorsitzende des Vereins Andere Geschichte, gaben uns Einblicke in das pädagogische Konzept und die Hintergründe der Einrichtung und erklärten uns die Außenanlage und das offene Archiv – ein dokumentarisches Kunstprojekt unter dem Motto „Braunschweig – eine deutsche Stadt erinnert sich“. Quiche, kühle Getränke und anschließende Gespräche rundeten die eindrucksvollen Eindrücke dieses Erinnerungsortes ab, der im Rahmen der aktuellen Diskussionen relevanter nicht sein könnte.